Fehlerdiagnose führt zu zielgerichteter Fehler-"Behandlung"

 

a) Fehlerursache deutsche Orthografie

Fehler wie z. B. Groß- und Kleinschreibung können mit den gleichen Übungen "behandelt" werden, wie sie auch bei DaM-Schüler:innen verwendet werden. Erst- und Zweitsprachenlernende üben auf die gleiche Weise.

 

b) Fehler aus Schriftinterferenzen

Bei Übertragungsfehlern aus der Erstsprache hat es sich als hilfreich erwiesen, sprachkontrastiv zu arbeiten, also den Lernern die Unterschiede zu verdeutlichen.

(Hier gibt es hilfreiche Informationen zu verschiedenen Sprachen: >>mehr>>)

 

Um z. B. die Notwendigkeit der Vokalschreibung für die Verständlichkeit von deutschen Wörtern und Texten bewusst zu machen, kann ein Text vorgelegt werden, in dem alle Vokale ausgelassen wurden. Oder man präsentiert Wortpaare, die sich nur durch den Vokal unterscheiden, z. B. Hand und Hund. Dazu könnte man Bild- und Wortkarten vorlegen und zuordnen lassen.

 

c) Fehler aus phonologischen Interferenzen

DaZ-Lernende hören die Zweitsprache durch das "Sieb" der Erstsprache. Fehler, die auf dem Einfluss der erstsprachlichen Phonologie basieren, müssen durch ein spezifisches Phonetiktraining behandelt werden.

Wenn z. B. in der Erstsprache die Vokale e und i nicht unterschieden werden, können sie diese Schüler:innen weder beim Hören unterscheiden noch nachsprechen. Hier ist es sinnlos, den Lernenden wiederholt das Wort "Egel" vorzusprechen und sich zu wundern, dass es beim Nachsprechen immer wie "Igel" klingt. Erst wenn das Wortpaar Egel - Igel hintereinander ausgesprochen wird, können die Lernenden den Unterschied feststellen.

 

>>Übungen>>